Warum erscheint es so viel leichter gegen etwas zu sein als für etwas?
Ich habe gegen Krieg demonstriert, gegen Aufrüstung, gegen Intoleranz……;
ich habe Kampagnen unterschrieben gegen Glyphosat und Bienensterben,
gegen den Erwerb von Wassernutzungsrechten von Firmen,
bis ich bemerkt habe:
Dieses gegen hat einen Effekt auf mich,
fast automatisch und nahezu unbemerkt:
In mir entstehen Feindbilder.
Gegen etwas sein braucht Gegner
und dadurch entsteht Reibung und Konflikt.
Woher dieser Impuls gegen etwas zu sein?
Weil sich Widerstand in mir regt,
etwas in mir ins Spüren kommt,
etwas mir nicht passt.
Und dies ist ein wichtiger Moment,
ein Moment um Innezuhalten,
ein Moment,
in dem ich die Wahl habe:
erschaffe ich Gegner
oder erforsche ich, worum es mir geht,
was ich brauche?
Ein für kann einen Raum öffnen für Visionen und Strategien.
Wie ist es für etwas zu sein?:
z.B. für Frieden, für eine nachhaltige Landwirtschaft,
für eine andere Verteilung der Ressourcen?
Erstmal angenehm, wohlig, freudig
und gleichzeitig tauchen da Fragen auf:
Wie soll das aussehen?
Wie kann das gehen?
Was ist mein Beitrag dazu?
Plötzlich steht da diese Verantwortung im Raum.
Für etwas sein schenkt mir Freiheit, Kreativität, Lebensfreude
und Frieden.
Finde Dein für in Deinem gegen.
Denn kann man für Frieden sein und gleichzeitig gegen etwas?
Ist gegen etwas zu sein nicht schon in der Sache unfriedlich?